U – 15 Sichtungsturnier in
Chemnitz vom 15.11.02 – 17.11.02
Auch dieses Jahr
fand turnusmäßig ein Sichtungsturnier der U – 15 Ländermannschaften in Chemnitz statt, auf dem die
Landesverbände Bayern, Sachsen, Baden – Württemberg, Berlin und NRW teilnahmen.
Die Mannschaft
wurde im Sommer in zwei Sommercamps auf die Eissaison vorbereitet. Schwerpunkt
der Camps waren Unterweisungen im Kraft- sowie Ausdauertraining. Schon dort
zeigte es sich, dass die Mannschaft in diesen Bereichen erhebliche Defizite
aufwies. Vielen Spielern waren die Hebetechniken sowie der Umgang mit einer
Pulsuhr einfach nicht bekannt.
Durch Änderung der Lehrgangsstruktur fanden im Winter bis zum Turnier 3
Tagesmaßnahmen a´ 75 Minuten sowie 2 Kompaktlehrgänge mit insgesamt jeweils 5-6
Stunden Eistraining statt. Daneben wurden die Spieler noch theoretisch
unterwiesen. Schwerpunkt der Eisarbeit waren die Verfeinerung der technischen
Grundlagen, hier insbesondere der Pass- und Schusstechnik sowie Puckführung.
Ebenso wurden in den letzten Trainingseinheiten Abschlüsse und Prinzipien bei
2-0 und 3-0 Situationen durchgeführt. Schon bei der Eisarbeit zeigte sich, dass
im technischen Bereich erhebliche Defizite bei der gesamten Mannschaft
vorhanden waren. Laufwege in der
Defensiv - Zone sowie das Überbrücken
der neutralen Zone waren den meisten nicht bekannt, wobei es sich hier aber nur
um essentielle Prinzipien handelte und nicht um die hohe Schule des
Eishockeysports. Auch muss man erwähnen, dass auf Grund der mangelnden Technik
kein Training auf hohem Niveau stattfinden konnte. Permanente korrigierende
Unterbrüche waren an der Tagesordnung.
Als taktische
Marschroute wurden nur im Training thematisierte Prinzipien ausgegeben. Dazu
gehörten das Verhalten nach Puckgewinn in der Defensiv – Zone, neutralen Zone
und Angriffszone mit den Prinzipien Unterstützung des Puckführenden, 1-2-3
Prinzip, Angriffsdreieck, das Verhalten nach Puckverlust, Abwehrdreieck. Die Mannschaft hatte die Möglichkeit, im
Rahmen dieser Prinzipien zu spielen, enge taktische Vorgaben gab es also nicht.
Im ersten Spiele gegen die erfahrungsgemäß beste
Mannschaft des Turniers, Bayern, stand
die Mannschaft von Beginn an auf verlorenem Posten. Deutliche Unterlegenheit im
technischen und taktischen Bereich sowie fehlende Aggressivität im
Defensivbereich ließen das Spiel trotz guter Torwartleistung mit 1:6
(1:2;0:1;0:3) zu recht verloren gehen.
Am nächsten Tag
ging auch das Spiel gegen Berlin mit 4:5 (1:1; 1:2; 2:2) verloren, wobei dieses
Ergebnis nicht das tatsächliche Leistungsvermögen beider Mannschaften
wiederspiegelt, da die Berliner körperlich, technisch und taktisch insbesondere
im offensivem Bereich deutlich überlegen waren. Bei diesem Spiel hatte man
permanent das Gefühl, dass die Berliner in der
Lage waren, das Spiel jederzeit für sich zu entscheiden und das Tempo zu
erhöhen.
Nachmittags wurde das nächste Spiel gegen Sachsen ebenfalls mit 4:5
(1:1;2:1;1:3) verloren, wobei der Gegner sich im technischen und taktischen Bereich
auf gleich schlechtem Niveau befand, nur wesentlich aggressiver in Offensive
und Defensive zu Werke ging.
Gegen Baden – Württemberg gab es abschließend ein mehr als verdientes
3:6 (1:2;1:0;1:4), da auch dieser Gegner in allen Bereichen deutlich besser war
als unsere Mannschaft und mit aggressivem Körperspiel und gekonntem Passspiel
wenig Schüsse zuließ und viele Torchancen sich erarbeitete.
Als vernichtendes
Fazit musste man feststellen, dass unsere Mannschaft im körperlichen Bereich,
dieses zeigen auch die allesamt verlorenen letzten Drittel, nichts zuzusetzen
hatte und nicht austrainiert wirkte. Saft– und kraftlos, insbesondere im 2.
Spiel des Tages gegen Sachsen, schlichen die Spieler über das Eis.
Im technischen Bereich waren wir mit Ausnahme von
Sachsen allen anderen Mannschaften deutlich unterlegen, im taktischen Bereich
wirkten alle anderen Mannschaften wesentlich weiter und moderner. Passspiel und
Ideen fanden bei unserer Mannschaft nicht statt, jeder lief solange mit dem
Puck, bis er nicht mehr weiter wusste, in der Defensive waren die
grundlegendsten Verhaltensweisen nicht ansatzweise zu erkennen. Es mag sein,
dass dieses alles bei den Spielern laut Vereinstrainern vorhanden sein soll,
aber auf so einem hohen Tempo und Niveau leider nicht abzurufen, selbst bei
Spielern, deren Wertschätzung in NRW über dem Durchschnitt liegt. Ebenso waren
die Spieler nicht ansatzweise in der Lage, einfachste taktische Vorgaben und
Korrekturen von der Bank umzusetzen.
Auch schienen alle anderen Mannschaften wesentlich
motivierter, engagierter, aggressiver und zeigten wesentlich mehr Willen und
Einsatz als unsere Mannschaft.
Auf Grund
dieser gezeigten Leistungen und das Sozialverhalten der Mannschaft werden
wir unser Lehrgangskonzept nochmals überdenken und nur noch diejenigen Spieler
fördern, die neben den überdurchschnittlichen sportlichen Fähigkeiten auch noch
die innere Einstellung zum Leistungssport mit dementsprechender Motivation
und Willen mitbringen.