Jahresbericht der Saison 2014/2015 - Schiedsrichter
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Vereine,
die Saison 2014 / 2015 ist national
abgeschlossen, am 23.04.2015 wurde in Dortmund mit dem Lauftest der
Neulingsschiedsrichter die Saison 2015 / 2016 eröffnet, hier gehen 10
Anwärter/-innen in den theoretischen Teil im Mai und in den Hauptlehrgang im
August.
In der abgelaufenen Saison fand der
Schiedsrichterlehrgang in der Zeit vom 22.08.2014 bis zum 24.08.2014 statt. Im
Rahmen dieses Lehrganges wurden 7 neue Schiedsrichter lizensiert.
Die Neulingsschiedsrichter mussten
vor dem Hauptlehrgang bereits im Mai einen Lauftest bestehen, dem 2 Theorietermine
im Mai/Juni folgten.
Wie bereits in den letzten Jahren
wurde auch in der Saison 2014 / 2015 ein zusätzlicher Regeltest im Januar 2015
für alle LEV-Schiedsrichter durchgeführt. Somit wurde die Regelkenntnis und
Sicherheit jedes Einzelnen auch in dieser Saison noch einmal abgefragt und
bestätigt. Ergänzt wurde dies durch einen Fortbildungstermin im November.
Der seit 2007 eingeschlagene Weg von
gezielten Beobachtungen der Schiedsrichter durch die Mitglieder des
Schiedsrichterausschusses und der Beobachtergruppe ist in der Saison 2014 / 2015
weiter verfolgt worden. Es wurden 101
Spiele in allen Ligen beobachtet.
Der Fokus wurde auf Schiedsrichter
in den ersten 3 Jahren und auf neue bzw. junge Hauptschiedsrichter gelegt, ohne
dabei die erfahrenen Kollegen aus den Augen zu verlieren. Dadurch bedingt wurde
u.a. den neuen Schiedsrichtern der Einstieg in die Tätigkeit als SR
erleichtert, sowie das Leistungsvermögen der bereits länger lizensierten
Schiedsrichter in der Breite gefördert.
Den betroffenen Schiedsrichtern
wurde binnen 5 Tagen nach dem Spiel ein schriftlicher Bericht des Beobachters
zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt, so dass jeder einzelne
Schiedsrichter die während dem Spiel besprochenen Themen nacharbeiten konnte.
Auch für die kommende Saison werden
wir die Tätigkeit der Beobachter weiter ausbauen, um den eingeschlagenen Weg
des Leistungsprinzips bei den Schiedsrichtern bestmöglich unterstützen zu
können und die gute Position und den Standard der Schiedsrichter des LEV NRW im
Bereich des DEB und des IIHF weiter positiv zu gestalten.
Hierbei ist es wichtig, dass die
Zusammenarbeit mit den Kollegen des Schiedsrichterausschusses des DEB weiter so
umgesetzt wird, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, um auf
nationaler Ebene in eine gemeinsame Richtung auszubilden.
Bei der Gestaltung und Durchführung
der Lehrgänge möchte ich mich bei meinen Mitstreitern Ralph Dimmers, Nicole
Hertrich, Mark Merkel und Uwe von de Fenn bedanken.
Zusätzlich wurden wir auf dem Hauptlehrgang
im August vom Schiedsrichterausschuss des DEB
in Person von Holger Gerstberger und durch das Mitglied des
Spielgerichts und ehemaligen Schiedsrichter Klaus Heuser, sowie Rainer Drücker
vom Kontrollausschuss, unterstützt.
Bedanken möchte ich mich auch bei
den DEB-Schiedsrichtern / -innen, die bei der Durchführung der Tests in der
Eis- und Turnhalle Hilfestellung geleistet sowie Ergebnisse notiert haben.
Ebenso hat der
Schiedsrichterausschuss des DEB neben dem DEB-Regeltest auch diverse
Schulungspräsentationen zur Verfügung gestellt, damit die Ausbildung der
Schiedsrichter bundesweit einheitlich gestaltet werden kann. Desweiteren sind
wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen des DEB in der Lage,
Regeländerungen und Regelauslegungen schnellstens in den LEV zu übertragen.
Aus dem LEV NRW wurde letzte Saison 1
Schiedsrichter in den Bereich des DEB nominiert, den Lehrgang in Füssen hat er
mit guten Ergebnissen bestanden.
Für die kommende Saison sind 8
Schiedsrichter/-innen des LEV NRW für
den DEB gemeldet, wovon Lasse Kopitz den Kollegen des DEB bereits als
Hauptschiedsrichter vorgeschlagen wurde. Dieser ist nach Lars Brüggemann vor
einigen Jahren wieder ein ehemaliger Nationalspieler, der den Weg als
Schiedsrichter eingeschlagen hat. Aufgrund seiner hervorragenden
Grundvoraussetzungen als Spieler auf höchster Ebene wurde hier die Förderung
intensiviert, so dass Lasse Kopitz bereits mehrere Spiele als
Hauptschiedsrichter in der Oberliga-West und oder Regionalliga-West geleitet
hat.
Dieses Beispiel zeigt, was bei
entsprechenden Voraussetzungen, einer diesen angepassten Förderung und einer
guten Umsetzung der theoretischen Lehrgangsinhalte und den praktischen
Tipps/Erfahrungen möglich ist. Aber man muss auch deutlich sagen, dass dies ein
Zeitplan ist, der nur in Ausnahmefällen machbar ist, wenn alle Bausteine ideal
zusammenpassen.
Am Trainee-Programm der
DEB-Schiedsrichter sind mit Andre Schrader und Elvis Melia zwei Schiedsrichter
aus NRW beteiligt.
Auch in der Saison 2014 / 2015
wurden Schiedsrichter des LEV NRW
international wieder vielfach eingesetzt bzw. aktuell ist noch Andre
Schrader bei der A-WM in Tschechien im Einsatz.
Mit Nicole Hertrich (A-WM der
Frauen) und Ramona Weiss (U-18 WM der Frauen) haben zwei Schiedsrichterinnen
aus NRW Ihre Leistung mit der Nominierung für das Finale Ihres jeweiligen
Turnieres bestätigt bekommen. In beiden Fällen lautete die Paarung Kanada gegen
USA.
Desweiteren waren noch folgende
Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen aus dem Bereich des LEV NRW in der
vergangenen Saison international im Einsatz:
Als Hauptschiedsrichter Michaela
Kiefer, Lars Brüggemann, Tijana Haack und Katja Bandlofsky sowie als
Linienrichter Daniela Kiefer, Andreas Kowert, Julia Tschirner, Alexandra
Klaffki und Svenja Strohmenger.
Wie wichtig die Einführung 2007 und
die weitere Förderung des 3-Mann-Systems im Bereich des LEV NRW ist, spiegelt sich in diesen Nominierungen des
IIHF, aber auch in den Erfolgen auf nationaler Ebene in den Top-Ligen wieder.
Auch national waren Schiedsrichter des LEV NRW in den Finalserien der
nationalen Ligen im Einsatz.
Spiele mit dieser Qualität und
Intensität erfordern auch gut ausgebildete Schiedsrichter. Und über selbige
verfügt der LEV NRW, auch aufgrund der zur Verfügung stehenden
Rahmenbedingungen des LEV für die Schiedsrichterausbildung, aber auch aufgrund
der engen Zusammenarbeit mit den Kollegen der Schiedsrichterausschuss des DEB,
die, wie bereits erwähnt, auf allen Ebenen unterstützend zur Verfügung stehen
und Schulungsmaterialien bereitstellen.
Der nächste Schritt im Bereich des
LEV NRW muss nun in die Richtung des 4-Mann-Systems gehen. International und
auch national in den Topligen wird dies seit einiger Zeit immer erfolgreicher
ein- und umgesetzt. Dementsprechend müssen wir auch in NRW die
Schiedsrichterausbildung in diese Richtung erweitern, um nicht den Anschluss zu
verlieren und die Ausbildung bereits von Beginn an auch hier entsprechend zu
fördern.
In NRW wurden mit Lasse Kopitz und
Tijana Haack zwei neue Hauptschiedsrichter nominiert. Auf Lasse Kopitz bin ich
vorher bereits eingegangen, aber auch Tijana Haack hat hier einige Stufen
übersprungen, das sie auf einem Traineecamp des IIHF im Sommer direkt als
internationaler Hauptschiedsrichter vorgeschlagen und später auch lizensiert
wurde, ist nicht der eigentliche Plan, da auch international normalerweise erst
Erfahrungen auf der Linie gesammelt werden. Aber auch dies spricht für die
vorhandene Qualität zum einen bei der Schiedsrichterin selbst, zum anderen bei
den Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich des LEV NRW.
Mit Gordon Schukies wurde in der
letzten Saison neben Lars Brüggemann ein weiterer Hauptschiedsrichter aus NRW
in der DEL als Profi angestellt. Somit haben aktuell 2 der 3 Profis in der DEL
Ihre Laufbahn in NRW begonnen.
Im LEV NRW wurden in der vergangenen
Saison ca. 3.500 Schiedsrichter/-innen
für die Spiele im Bereich des LEV NRW eingeteilt.
Leistungsbezogene
Lizensierung,
damit verbundene Einteilung, das 3-Mann-System, Fitnessüberprüfung in der
Turnhalle, zusätzlicher Regeltest in der Saison und Ausbau der
Schiedsrichterbeobachtung sind alles Bausteine, die in den letzten Jahren das Schiedsrichterwesen in NRW Stück für Stück nach vorne gebracht haben, so
dass wir den kommenden Aufgaben ruhig entgegen blicken können.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt
ist die Bereitschaft aller Schiedsrichter, das Leistungsprinzip anzunehmen und
sich selbst verbessern zu wollen. Und in diesen Punkten muss man den
Schiedsrichtern im LEV NRW weiterhin ein großes Lob aussprechen.
Langfristig gesehen werden wir im
Bereich des LEV NRW durch die vorgenannten Maßnahmen das Leistungsvermögen der
Schiedsrichter insgesamt weiter nach vorne bringen und damit dem ständig
steigenden Niveau der Ligen gerecht werden.
Seit fünf Jahren werden durch den
LEV NRW Zeitnehmerschulungen angeboten welche auch auf eine positive Resonanz
stoßen und zu einigen Verbesserungen in der Spielberichtsführung geführt haben.
Leider ist dies immer noch nicht bei
allen Vereinen angekommen. Immer wieder werden Spielberichte seitens der
Vereine mangelhaft ausgefüllt und führen zu Maßnahmen seitens des
Kontrollausschuss bzw. des Spielgericht. Hier muss auch weiter der Hebel angesetzt
werden in dem die Vereine mehr in die Pflicht genommen werden. Vereinsvertreter
müssen zu diesen Maßnahmen entsendet und die Inhalte in die Praxis umgesetzt
werden.
Wie bereits in den Vorjahren möchte
ich zum Schluss noch an alle Spieler, Offizielle, Eltern und Schiedsrichter
appellieren, dass man bei aller Rivalität und bei allem sportlichem Ehrgeiz,
was die eigene Mannschaft, die eigenen Kinder betrifft, doch eines nie aus den
Augen verlieren sollte:
Den respektvollen Umgang aller
Beteiligten untereinander.
Nur zusammen können wir unseren
Sport positiv nach Außen präsentieren.
Leider kommt es hier manchmal zu
Aggressionen seitens einiger Trainer, Mannschaftsoffizieller und auch
Eltern/Zuschauern gegenüber Schiedsrichtern. Was dabei auffällig ist, ist der
Umstand, dass Schiedsrichter in den meisten Fällen unberechtigt mangels
Regelkenntnis angegangen werden. Dass solche Vorfälle nicht erwünscht sind und
seitens des Schiedsrichterwesens nicht geduldet werden, ist einigen
Verursachern durch den LEV NRW in der Vergangenheit mitgeteilt worden.
Allerdings gilt es auch, hier den Hebel anzusetzen, sei es durch entsprechende
Schulungen aber auch durch die Überprüfung seines eigenen Verhaltens eines
jeden einzelnen Betroffenen.
Nur durch einen respektvollen Umgang
aller Beteiligten untereinander werden wir kurzfristig und auf Dauer eine
Verbesserung erreichen.
Dabei sollte und muss aber auch
jedem klar sein, dass eine 100%ig fehlerfreie Leistung durch keinen Spieler,
Trainer, Mannschaftsoffiziellen und Schiedsrichter garantiert werden kann.
Abschließend möchte ich mich bei den
Damen der Geschäftsstelle Köln wieder einmal für den unermüdlichen Einsatz und
die damit verbundene Hilfestellung bedanken.
Ebenso haben der Kontrollausschuss,
das Spielgericht, die Ligen- und Nachwuchsobleute und das Präsidium des LEV NRW
auch in der vergangenen Saison die Schiedsrichter in allen Belangen bestens
unterstützt.
Ganz zum Schluss bedanke ich mich
bei allen Schiedsrichtern für Ihren Einsatz im Bereich des LEV NRW.
Um dies alles auch weiter so zu
gewährleisten wünsche ich Ihnen allen einen erholsamen und sonnigen Sommer 2015.
Iserlohn im Mai 2015
Mit sportlichen Grüßen
Uwe Strucken
Schiedsrichterobmann