Jahresbericht der Saison 2015/2016 - Schiedsrichter
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Vereine,
die Saison 2015 / 2016 ist national
abgeschlossen, am 21.04.2016 wurde in Dortmund mit dem Lauftest der
Neulingsschiedsrichter die Saison 2016 / 2017 eröffnet, hier gehen 11
Anwärter/-innen in den theoretischen Teil im Mai/Juni und in den Hauptlehrgang
im August.
In der abgelaufenen Saison fand der
Schiedsrichterlehrgang in der Zeit vom 21.08.2015 bis zum 23.08.2015 statt. Im
Rahmen dieses Lehrganges wurden 7 neue Schiedsrichter/-innen lizensiert.
Die Neulingsschiedsrichter mussten
vor dem Hauptlehrgang bereits im April einen Lauftest bestehen, dem 2 Theorietermine
im Mai folgten.
Wie bereits in den letzten Jahren
wurde auch in der Saison 2015 / 2016 ein zusätzlicher Regeltest im Januar 2016
für alle LEV-Schiedsrichter durchgeführt. Somit wurde die Regelkenntnis und
Sicherheit jedes Einzelnen auch in dieser Saison noch einmal abgefragt und
bestätigt. Ergänzt wurde dies durch einen Fortbildungstermin im November.
Der seit 2007 eingeschlagene Weg von
gezielten Beobachtungen der Schiedsrichter durch die Mitglieder des
Schiedsrichterausschusses und der Beobachtergruppe ist in der Saison 2015 / 2016
weiter verfolgt worden. Es wurden 100
Spiele in allen Ligen beobachtet.
Der Fokus wurde auf Schiedsrichter
in den ersten 3 Jahren und auf neue bzw. junge Hauptschiedsrichter gelegt, ohne
dabei die erfahrenen Kollegen aus den Augen zu verlieren. Dadurch bedingt wurde
u.a. den neuen Schiedsrichtern der Einstieg in die Tätigkeit als SR
erleichtert, sowie das Leistungsvermögen der bereits länger lizensierten
Schiedsrichter in der Breite gefördert.
Den betroffenen Schiedsrichtern
wurde binnen 5 Tagen nach dem Spiel ein schriftlicher Bericht des Beobachters
zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt, so dass jeder einzelne
Schiedsrichter die während dem Spiel besprochenen Themen nacharbeiten konnte.
Auch für die kommende Saison ist es
geplant, die Tätigkeit der Beobachter weiter auszubauen, um den eingeschlagenen
Weg des Leistungsprinzips bei den Schiedsrichtern bestmöglich unterstützen zu
können und die gute Position und den Standard der Schiedsrichter des LEV NRW im
Bereich des DEB und des IIHF weiter positiv zu gestalten.
Hierbei ist es wichtig, dass die
Zusammenarbeit mit den Kollegen des Schiedsrichterausschusses des DEB weiter so
umgesetzt wird, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, um auf
nationaler Ebene in eine gemeinsame Richtung auszubilden.
Bei der Gestaltung und Durchführung
der Lehrgänge möchte ich mich bei meinen Mitstreitern Ralph Dimmers, Nicole
Hertrich, Mark Merkel und Uwe von de Fenn bedanken.
Zusätzlich wurden wir auf dem Hauptlehrgang
im August vom Schiedsrichterausschuss des DEB
in Person von Holger Gerstberger und durch das Mitglied des Spielgerichts
und ehemaligen Schiedsrichter Klaus Heuser, sowie Rainer Drücker vom
Kontrollausschuss, unterstützt.
Bedanken möchte ich mich auch bei
den DEB-Schiedsrichtern / -innen, die bei der Durchführung der Tests in der
Eis- und Turnhalle Hilfestellung geleistet sowie Ergebnisse notiert haben.
Ebenso hat der
Schiedsrichterausschuss des DEB neben dem DEB-Regeltest auch diverse
Schulungspräsentationen zur Verfügung gestellt, damit die Ausbildung der
Schiedsrichter bundesweit einheitlich gestaltet werden kann. Des weiteren sind
wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen des DEB in der Lage,
Regeländerungen und Regelauslegungen schnellstens in den LEV zu übertragen.
Aus dem LEV NRW wurde letzte Saison 5
Schiedsrichter/-innen in den Bereich des DEB nominiert, den Lehrgang in Füssen haben
alle mit guten Ergebnissen bestanden. Lasse Kopitz wurde direkt als
Hauptschiedsrichter lizensiert, in das Traineeprogramm aufgenommen und wurde in
der Saison bereits in der DEL2 eingesetzt. Dieses Beispiel zeigt, was bei entsprechenden
Voraussetzungen, einer diesen angepassten Förderung und einer guten Umsetzung
der theoretischen Lehrgangsinhalte und den praktischen Tipps/Erfahrungen
möglich ist. Aber man muss auch deutlich sagen, dass dies ein Zeitplan ist, der
nur in Ausnahmefällen machbar ist, wenn alle Bausteine ideal zusammenpassen.
Für die kommende Saison sind 9
Schiedsrichter/-innen des LEV NRW für
den DEB gemeldet,
Am Trainee-Programm der
DEB-Schiedsrichter sind, neben Lasse Kopitz, mit Andre Schrader und Elvis Melia
zwei weitere Schiedsrichter aus NRW beteiligt.
Im November 2015 hat Andre Schrader
am Level 6 Lehrgang in Nordamerika teilgenommen, dies ist der höchste
Schiedsrichterlehrgang in Übersee, zu dem regelmäßig Gastteilnehmer aus Europa
zugelassen werden.
Auch in der Saison 2015 / 2016
wurden Schiedsrichter des LEV NRW
international wieder vielfach eingesetzt.
Nicole Hertrich hat als HSR auch
diese Saison wieder das Finale zwischen Kanada und den USA bei der Frauen WM in
Kamloops / Canada geleitet, Michaela Kiefer als HSR und Daniela Kiefer als LSR
waren bei der U18 Frauen A-WM in St. Catharines / Canada im Einsatz. Jacqueline
Sauer hat bei den Youth
Olympic Games 2016 in Lillehammer / Norwegen das Spiel um die Bronzemedaille
als LSR geleitet.
Desweiteren waren noch folgende
Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen aus dem Bereich des LEV NRW in der
vergangenen Saison international im Einsatz:
Als Hauptschiedsrichter Gordon
Schukies, Ramona Weiss, Lars Brüggemann, und Tijana Haack sowie als
Linienrichter Andreas Kowert, Julia Tschirner, Alexandra Klaffki und Svenja
Strohmenger.
Wie wichtig die Einführung 2007 und
die weitere Förderung des 3-Mann-Systems im Bereich des LEV NRW ist, spiegelt sich in diesen Nominierungen
des IIHF, aber auch in den Erfolgen auf nationaler Ebene in den Top-Ligen
wieder. Auch national waren Schiedsrichter des LEV NRW in den Finalserien der
nationalen Ligen im Einsatz.
Spiele mit dieser Qualität und
Intensität erfordern auch gut ausgebildete Schiedsrichter. Und über selbige
verfügt der LEV NRW, auch aufgrund der zur Verfügung stehenden
Rahmenbedingungen des LEV für die Schiedsrichterausbildung, aber auch aufgrund
der engen Zusammenarbeit mit den Kollegen der Schiedsrichterausschuss des DEB,
die, wie bereits erwähnt, auf allen Ebenen unterstützend zur Verfügung stehen
und Schulungsmaterialien bereitstellen.
Der nächste Schritt im Bereich des
LEV NRW muss nun in die Richtung des 4-Mann-Systems gehen. In den Finalspielen
der 1. Liga West sowie in einem Spiel der Meisterrunde wurde in der letzten
Saison auf Wunsch der beteiligten Vereine das 4-Mann-System angewendet, und
alle beteiligten Teams waren sich einig, dass die Disziplin in allen Spielen
wesentlich höher angesiedelt war. International und auch national in den
Topligen wird dies seit einiger Zeit immer erfolgreicher ein- und umgesetzt.
Dementsprechend müssen wir auch in NRW die Schiedsrichterausbildung in diese
Richtung erweitern, um nicht den Anschluss zu verlieren und die Ausbildung
bereits von Beginn an auch hier entsprechend zu fördern.
In NRW wurden mit Dominic Borger,
Patrik Gogulla, Daniela Kiefer, Markus Seeßle und Tim Zerbe 5 neue
Hauptschiedsrichter lizensiert, um auch hier in der Spitze und Breite zukünftig
noch besser aufgestellt zu sein, und um einer evtl. vermehrten Anwendung des
4-Mann-System nicht unvorbereitet gegenüber zu stehen. Diese jährliche
Erweiterung des HSR-Kaders im LEV NRW spricht auch für die vorhandene Qualität
zum einen bei der Schiedsrichterin selbst, zum anderen bei den
Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich des LEV NRW. Seit Jahren wird der Kader der
Schiedsrichter gezielt von unten qualitativ aufgefüllt, um bei den bereits
vorhanden Schiedsrichtern die Förderung in die Richtung DEB und oder HSR
aufrechterhalten zu können.
Im LEV NRW wurden in der vergangenen
Saison ca. 2.700 Schiedsrichter/-innen
für die Spiele im Bereich des LEV NRW eingeteilt.
Leistungsbezogene Lizensierung,
damit verbundene Einteilung, das 3-Mann-System, Fitnessüberprüfung in der
Turnhalle, zusätzlicher Regeltest in der Saison und Ausbau der
Schiedsrichterbeobachtung sind alles Bausteine, die in den letzten Jahren das Schiedsrichterwesen in NRW Stück für Stück nach vorne gebracht haben, so
dass wir den kommenden Aufgaben ruhig entgegen blicken können.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist
die Bereitschaft aller Schiedsrichter, das Leistungsprinzip anzunehmen und sich
selbst verbessern zu wollen. Und in diesen Punkten muss man den Schiedsrichtern
im LEV NRW weiterhin ein großes Lob aussprechen.
Langfristig gesehen werden wir im
Bereich des LEV NRW durch die vorgenannten Maßnahmen das Leistungsvermögen der
Schiedsrichter insgesamt weiter nach vorne bringen und damit dem ständig
steigenden Niveau der Ligen gerecht werden.
Aktuell haben die Schiedsrichter
Ihre Kräfte in einem neu gegründeten Verein gebündelt. Dieser Verein möchte
zukünftig die Schiedsrichterausbildung aus dem Verband ausgekoppelt durchführen
und selbige durch Kooperationen mit den Verbänden finanzieren. Davon verspricht
sich das Schiedsrichterwesen eine größere Palette von Einsatzmöglichkeiten und
damit verbunden eine weitere qualitative Steigerung der Ausbildung der
Schiedsrichter bis sie den nächsten Schritt beim DEB gehen. Die Schiedsrichter
sehen dieser Entwicklung sehr positiv entgegen, da man überzeugt ist, dass das
vorhandene Know How so noch besser genutzt werden kann.
Das Schiedsrichterwesen hat in den letzten 10 Jahren deutlich zum
Ausdruck gebracht, dass es in seiner Zusammenstellung der Ausbildungsgremien in
Verbindung mit der Zusammenarbeit und Unterstützung des DEB-Schiedsrichterausschusses
in der Lage ist selbstständig die Qualität zu steigern.
Seit sechs Jahren werden durch den
LEV NRW Zeitnehmerschulungen angeboten welche auch auf eine positive Resonanz
stoßen und zu einigen Verbesserungen in der Spielberichtsführung geführt haben.
Leider ist dies immer noch nicht bei
allen Vereinen angekommen. Immer wieder werden Spielberichte z.T. nicht korrekt ausgefüllt und führen zu Maßnahmen seitens des
Kontrollausschuss bzw. des Spielgericht. Hier muss auch weiter der Hebel
angesetzt werden in dem die Vereine mehr in die Pflicht genommen werden.
Vereinsvertreter müssen zu diesen Maßnahmen entsendet und die Inhalte in die
Praxis umgesetzt werden.
Wie bereits in den Vorjahren möchte
ich zum Schluss noch an alle Spieler, Offizielle, Eltern und Schiedsrichter
appellieren, dass man bei aller Rivalität und bei allem sportlichem Ehrgeiz,
was die eigene Mannschaft, die eigenen Kinder betrifft, doch eines nie aus den
Augen verlieren sollte:
Den respektvollen Umgang aller
Beteiligten untereinander.
Nur zusammen können wir unseren
Sport positiv nach Außen präsentieren.
Leider haben wir auch in der letzten
Saison wieder mit aggressiven Reaktionen von Trainern, Mannschaftsoffiziellen
und auch Eltern/Zuschauern zu tun gehabt. Hierbei gab es leider auch Fälle in
denen der LEV NRW regieren musste. Festzustellen ist hierbei, dass die
überwiegende Anzahl an Reaktionen auf Grund unzureichender Regelkenntnis
erfolgte. Für die Zukunft wünschen sich die Schiedsrichter mehr Besonnenheit
und eine Überprüfung sowie kritisches Hinterfragen des eigenen Verhaltens.
Nur durch einen respektvollen Umgang
aller Beteiligten untereinander werden wir kurzfristig und auf Dauer eine
Verbesserung erreichen.
Dabei sollte und muss aber auch
jedem klar sein, dass eine 100%ig fehlerfreie Leistung durch keinen Spieler,
Trainer, Mannschaftsoffiziellen und Schiedsrichter garantiert werden kann.
Abschließend möchte ich mich bei den
Damen der Geschäftsstelle Köln wieder einmal für den unermüdlichen Einsatz und
die damit verbundene Hilfestellung bedanken.
Ebenso haben der Kontrollausschuss,
das Spielgericht, die Ligen- und Nachwuchsobleute und das Präsidium des LEV NRW
auch in der vergangenen Saison die Schiedsrichter in allen Belangen
unterstützt.
Ganz zum Schluss bedanke ich mich
bei allen Schiedsrichtern für Ihren Einsatz im Bereich des LEV NRW.
Um dies alles auch weiter so zu
gewährleisten wünsche ich Ihnen allen einen erholsamen und sonnigen Sommer 2016.
Iserlohn im April
2016
Mit sportlichen Grüßen
Uwe Strucken
Schiedsrichterobmann